Mit Spannung und einigermaßen viel Klimmbimm wurde die US-amerikanische Präsidentschaftswahl erwartet. In den deutschen Medien herrschte große Einigkeit im Vorfeld: Wie KÖNNEN es die DUMMEN Amerikaner überhaupt WAGEN, daran zu DENKEN, einen stinkreichen, ökonomisch SKRUPELLOSEN und dazu noch aus einer Kirchengruppe mit sehr FRAGWÜRDIGEN Regeln und Ritualen stammenden REPUBLIKANER zu wählen. In Deutschland hätte Obama über 90 Prozent ergattert, so die Umfragen. Man hätte sich den sündhaft teuren Wahlkampf sparen können. Man hätte sich sogar die Wahl sparen können, die auch nochmal 2 Mark gekostet hat.
Doch A) hat Deutschland hat nunmal nicht gewählt und B) ist die USA doch weiter weg, als manch deutscher Medienmacher uns weißmachen will.
Ein Fakt ist kaum zur Sprache gekommen in den Vorberichterstattungen: Die US-Bürger sind gar nicht alle so dumm, wie wir denken. Und die meisten sogar politischer als wir Deutschen.
Für Menschen, die über dem großen Teich leben, hatte Mitt Romney durchaus seine Daseinsberechtigung, ebenso wie seine Partei, die bei uns doch eher den rechten Flügeln als die rechte Mitte bedienen würde. Er steht für ein Amerika, dass uns so fremd ist, weil wir es nicht begreifen können. Es ist ein Amerika, in dem niemand den Reichen beneidet, sondern sich sicher ist, dass der Reichtum verdient ist. Es ist ein Amerika, in dem der feste Glaube besteht, dass es jeder, aber auch wirklich jeder aus eigener Kraft bis nach oben schaffen kann. Es ist ein Amerika, in dem sich die Menschen vom Staat nur so viel sagen lassen wollen, wie es unbedingt notwendig ist.
Wir kennen dieses Amerika nicht, weil wir eine andere Wirklichkeit leben. Wir sind es gewohnt, im Schlagschatten der Staatlichkeit zu leben, Sozialhilfe, Kranken- und Autoversicherungen sind für uns so normal wie für den Clubfan die Derbyniederlage gegen Fürth.
Obama hat eine zweiet Chance bekommen, darüber freuen wir uns alle, es wird nciht schlecht sein für die Welt. Aber es gab eine Wahl. Und auch die wäre nicht so schlecht gewesen, wie es die deutschen Medien uns erzählt haben.
Der Blog des Fürther Autorenduos "Die Schaffenskrise" über alles, was Dichter und Denker bewegt, antreibt und betrübt.
Dienstag, 20. November 2012
Montag, 12. November 2012
Rettet Raab die Politik?
Man kann über diesen Metzger sagen und denken, was man will. Aber
eines muss man ihm zugestehen: Er (also er + seine
Produktionspraktikanten) haben das Fernsehen schon um mehr als nur eine
Sensation bereichert - mit Ideen, die auf der ersten Blick Schwachsinn
und auf den zweiten eine Offenbarung sind: Turmspringen, Wok-WM,
CrashCar usw., man hat längst den Überblick verloren, was wirklich schon
alles lief. Dabei haben alle Ideen eins gemein: Sie wurden vom Chef
akzeptiert. Das hört sich profan an, aber stellen Sie sich einmal
folgende Situation vor: Der Praktikant oder Mitarbeiter XY kommt zu
seinem Chef ins Büro und sagt: "Wir könnten doch Leute auf einem Wok in
einen Eistunnel schicken und das um 20.15 senden!" 999.999 von 1.000.000
Chefs haben für solche Fälle eine Kündigung zur Hand. Raab findet die
Idee geil und setzt sie um.
Der größte Genie-Streich ist mit Sicherheit "Schlag den Raab". Während Gottschalk und Konsorten den Samstagabend gründlich an die Wand gefahren haben, revolutioniert Raab einfach mal die Fernsehlandschaft und misst sich mit den Besten den Besten - im wahrsten Sinne des Wortes! Olympioniken, Extremsportler und Superhirne treten gegen einen übergewichtigen Metzger an - und verlieren Reihenweise!!! Dabei steht nicht nur eine wahnwitzige Summe im Raum, sondern auch bis zu 6 (!) Autos, die ein einziger (!) Telefongewinner bekommt. Dafür trifft man sich wieder auf der Couch und verzeiht der Sendung auch, dass sie über 5 Stunden dauert. Hört sich alles bescheuert an und ist es auch, aber eben zeitgemäß im Gegensatz zu Lanz und Bohlen.
Nun also Politik mit "Absolute Mehrheit". Könnte klappen, wird es aber wohl nicht. Denn plötzlich ist die Leichtigkeit und der Charm verflogen und es steht wieder im Mittelpunkt, was die Politik leider allzu oft zu Tage fördert: Das Ego. Die Kandidaten der Parteien sind Selsbtdarsteller und werden nur noch durch die Privatpersonen übertroffen, die alles können, alles wissen und dabei auch noch verdammt klug reden möchten. Wenn Raab diese Sendung zum Erfolg führt, hat er es endgültig geschafft. Wenn nicht, ist aber auch nichts passiert. Außer ein paar schlechter Abende auf Pro7, aber von denen gibt es im Fernsehen ja eh mehr als genug
Der größte Genie-Streich ist mit Sicherheit "Schlag den Raab". Während Gottschalk und Konsorten den Samstagabend gründlich an die Wand gefahren haben, revolutioniert Raab einfach mal die Fernsehlandschaft und misst sich mit den Besten den Besten - im wahrsten Sinne des Wortes! Olympioniken, Extremsportler und Superhirne treten gegen einen übergewichtigen Metzger an - und verlieren Reihenweise!!! Dabei steht nicht nur eine wahnwitzige Summe im Raum, sondern auch bis zu 6 (!) Autos, die ein einziger (!) Telefongewinner bekommt. Dafür trifft man sich wieder auf der Couch und verzeiht der Sendung auch, dass sie über 5 Stunden dauert. Hört sich alles bescheuert an und ist es auch, aber eben zeitgemäß im Gegensatz zu Lanz und Bohlen.
Nun also Politik mit "Absolute Mehrheit". Könnte klappen, wird es aber wohl nicht. Denn plötzlich ist die Leichtigkeit und der Charm verflogen und es steht wieder im Mittelpunkt, was die Politik leider allzu oft zu Tage fördert: Das Ego. Die Kandidaten der Parteien sind Selsbtdarsteller und werden nur noch durch die Privatpersonen übertroffen, die alles können, alles wissen und dabei auch noch verdammt klug reden möchten. Wenn Raab diese Sendung zum Erfolg führt, hat er es endgültig geschafft. Wenn nicht, ist aber auch nichts passiert. Außer ein paar schlechter Abende auf Pro7, aber von denen gibt es im Fernsehen ja eh mehr als genug
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