Montag, 14. Oktober 2013

Ein Bischof an der Wursttheke des Lebens



Franz-Peter Tebartz-van Elst – diesen Namen muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Seit einigen Tagen ist sein minimal ausgeprägter Hand zur Extravaganz eines der Lieblingsthemen der Presse, zeigt er doch einmal mehr, was wir schon immer alle wussten: Die katholische Kirche ist eine Ansammlung skrupelloser, weltfremder alter Männer. Stimmt ja auch irgendwie.

Die Details, wie der Prunkbau „plötzlich“ ein paar Milliönchen mehr kosten konnte als veranschlagt, lesen sich hingegen aber weniger skrupellos als vielmehr humoresk: Eine Badewanne für 17.000 Euro, ein Teich mit Koi-Karpfen, der Adventskranz an einem Seilzug, für den das neue Dach aufgerissen werden muss.


Die Schaffenskrise ist begeistert: Auf diese Ideen muss man erst mal kommen! Und sie hat auch einen Verdacht, wie es zu solchen Späßchen kommen konnte: Das gute alte Zölibat.

Stellen Sie sich einmal das Leben des Franz-Peter Tebartz-van Elst vor: Die besten Jahre liegen hinter ihm und noch nie hat er eine holde Maid in seinen dünnen Armen halten dürfen. Dafür aber jede Menge Zeit mit anderen, langsam und schneller alternden Herren im Stuhlkreis verbracht, gemeinsam über Gott sinniert, nur um am Ende jeder für sich zurück in das karge Gemach zu kriechen. Da braucht man mit 53 Jahren einfach ein neues Hobby! Und was würde näher liegen, als seine kindliche Freude an Lego und Modellhäuschen dank der prall gefüllten Säckel der katholischen Kirche in ein überlebensgroßes Format zu übertragen.
Badewanne für 17.000 Euro? Klaro, her damit!
Zehn oder zwölf Zierfische für den Teich? Warum oder?!
Fast wie an der Wursttheke: Darf‘s ein bisschen mehr sein? 

Die Schaffenskrise empfiehlt der katholischen Kirche: Keep calm and build castles for your guys! Gönnt euren Jungs doch mal was, sie haben doch sonst nichts. Und vielleicht lenken sie die schicken Badewannen und anmutigen Koi-Karpfen ja sogar von den Ministranten ab. Dann würde die Welt ein bisschen besser werden – und Franz-Peter Tebartz-van Elst irgendwann sogar heiliggesprochen.

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