Franz-Peter Tebartz-van Elst – diesen Namen muss man sich
einmal auf der Zunge zergehen lassen. Seit einigen Tagen ist sein minimal
ausgeprägter Hand zur Extravaganz eines der Lieblingsthemen der Presse, zeigt
er doch einmal mehr, was wir schon immer alle wussten: Die katholische Kirche
ist eine Ansammlung skrupelloser, weltfremder alter Männer. Stimmt ja auch
irgendwie.
Die Details, wie der Prunkbau „plötzlich“ ein paar
Milliönchen mehr kosten konnte als veranschlagt, lesen sich hingegen aber
weniger skrupellos als vielmehr humoresk: Eine Badewanne für 17.000 Euro, ein
Teich mit Koi-Karpfen, der Adventskranz an einem Seilzug, für den das neue Dach
aufgerissen werden muss.
Die Schaffenskrise ist begeistert: Auf diese Ideen muss man
erst mal kommen! Und sie hat auch einen Verdacht, wie es zu solchen Späßchen
kommen konnte: Das gute alte Zölibat.
Stellen Sie sich einmal das Leben des Franz-Peter
Tebartz-van Elst vor: Die besten Jahre liegen hinter ihm und noch nie hat er
eine holde Maid in seinen dünnen Armen halten dürfen. Dafür aber jede Menge
Zeit mit anderen, langsam und schneller alternden Herren im Stuhlkreis verbracht,
gemeinsam über Gott sinniert, nur um am Ende jeder für sich zurück in das karge
Gemach zu kriechen. Da braucht man mit 53 Jahren einfach ein neues Hobby! Und
was würde näher liegen, als seine kindliche Freude an Lego und Modellhäuschen
dank der prall gefüllten Säckel der katholischen Kirche in ein überlebensgroßes
Format zu übertragen.
Badewanne für 17.000 Euro? Klaro, her damit!
Zehn oder zwölf Zierfische für den Teich? Warum oder?!
Fast wie an der Wursttheke: Darf‘s ein bisschen mehr sein?
Die Schaffenskrise empfiehlt der katholischen Kirche: Keep
calm and build castles for your guys! Gönnt euren Jungs doch mal was, sie haben
doch sonst nichts. Und vielleicht lenken sie die schicken Badewannen und
anmutigen Koi-Karpfen ja sogar von den Ministranten ab. Dann würde die Welt ein
bisschen besser werden – und Franz-Peter Tebartz-van Elst irgendwann sogar
heiliggesprochen.
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