Montag, 12. November 2012

Rettet Raab die Politik?

Man kann über diesen Metzger sagen und denken, was man will. Aber eines muss man ihm zugestehen: Er (also er + seine Produktionspraktikanten) haben das Fernsehen schon um mehr als nur eine Sensation bereichert - mit Ideen, die auf der ersten Blick Schwachsinn und auf den zweiten eine Offenbarung sind: Turmspringen, Wok-WM, CrashCar usw., man hat längst den Überblick verloren, was wirklich schon alles lief. Dabei haben alle Ideen eins gemein: Sie wurden vom Chef akzeptiert. Das hört sich profan an, aber stellen Sie sich einmal folgende Situation vor: Der Praktikant oder Mitarbeiter XY kommt zu seinem Chef ins Büro und sagt: "Wir könnten doch Leute auf einem Wok in einen Eistunnel schicken und das um 20.15 senden!" 999.999 von 1.000.000 Chefs haben für solche Fälle eine Kündigung zur Hand. Raab findet die Idee geil und setzt sie um.

Der größte Genie-Streich ist mit Sicherheit "Schlag den Raab". Während Gottschalk und Konsorten den Samstagabend gründlich an die Wand gefahren haben, revolutioniert Raab einfach mal die Fernsehlandschaft und misst sich mit den Besten den Besten - im wahrsten Sinne des Wortes! Olympioniken,  Extremsportler und Superhirne treten gegen einen übergewichtigen Metzger an - und verlieren Reihenweise!!! Dabei steht nicht nur eine wahnwitzige Summe im Raum, sondern auch bis zu 6 (!) Autos, die ein einziger (!) Telefongewinner bekommt. Dafür trifft man sich wieder auf der Couch und verzeiht der Sendung auch, dass sie über 5 Stunden dauert. Hört sich alles bescheuert an und ist es auch, aber eben zeitgemäß im Gegensatz zu Lanz und Bohlen.

Nun also Politik mit "Absolute Mehrheit". Könnte klappen, wird es aber wohl nicht. Denn plötzlich ist die Leichtigkeit und der Charm verflogen und es steht wieder im Mittelpunkt, was die Politik leider allzu oft zu Tage fördert: Das Ego. Die Kandidaten der Parteien sind Selsbtdarsteller und werden nur noch durch die Privatpersonen übertroffen, die alles können, alles wissen und dabei auch noch verdammt klug reden möchten. Wenn Raab diese Sendung zum Erfolg führt, hat er es endgültig geschafft. Wenn nicht, ist aber auch nichts passiert. Außer ein paar schlechter Abende auf Pro7, aber von denen gibt es im Fernsehen ja eh mehr als genug

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