Montag, 7. April 2014

Gerhard Schröder wird 70…



… und irgendwie geht das fast ein bisschen unter zwischen all den Wetten Dass…?-Abgesängen. Aber nicht bei der Schaffenskrise, die immer noch ein bisschen Pipi in den Augen hat, wenn sie an diese großartige Zeit deutscher Pazifismus- und Gerechtigkeitspolitik zurückdenkt. Einmarsch in Jugoslawien, uneingeschränkte Solidarität zu den USA, Agenda 2010, ein Nummer1-Hit an der Seite von Stefan Raab, lupenreine Demokratie-Bekundungen für Stalin oder wie dieser Glatzkopf im Kreml heißt – Gpunkt Schröder hat so einiges erlebt in seinen sieben Jahren als Kanzler der Trinker und Herzen.

Uns wird der größte Partyboy im Kanzleramt seit Willy Brandt jedoch für immer mit dem Abend im Gedächtnis bleiben, an dem sich die ganze Republik fragen musste: Kokst unser Kanzler? Zur Erinnerung: Unmittelbar nach dem dürftigen Wahlergebnis 2005 setze sich GDoppelpunkt breitbeinig wie ein Zuchtbulle ins Wahlstudio der ARD und brünstete so wild durch die Gegend, dass kein (un)gefärbtes Haupthaar mehr an seinem angestammten Platz blieb vor lauter Testosteron. Ein gleichsam supergeiler wie unfassbar dämlicher Auftritt, der so manchen an seinem Geisteszustand zweifeln ließ. 

Nicht jedoch die Schaffenskrise, die sich bis heute diese 20 Minuten bester Unterhaltung in der Endlosschleife anschaut, wenn Mutti Merkel mal wieder zu einer ihrer weitläufigen Grünkohl-Reden ansetzt. Gerry, alter Haudegen, Biertrinker, Frauenversteher, Mann von Welt und doch einer von uns, wenn du das hier liest: Du wirst wahrscheinlich in der ewigen Kanzler-Bestenliste für immer einen Platz knapp vor Walter Scheel einnehmen und irgendwann als Treppenwitz der deutschen Geschichte abgestempelt werden. Aber wir finden: Du hast es wenigstens mal ordentlich knacken lassen – und welcher „Spitzen“politiker kann das schon von sich behaupten.


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